So schützen Antioxidantien das Herz vorm Infarkt

So schützen Antioxidantien das Herz vorm Infarkt

Antioxidantien ist der Oberbegriff für einzelne Elemente wie Ascorbinsäure (Vitamin C), Tocopherol (Vitamin E) und Beta-Carotin (Provitamin A).(1) Das Besondere an diesen Stoffen ist, dass sie freie Radikale binden, also instabile Sauerstoffmoleküle in unseren Zellen. Diese sind deswegen so gefährlich, da sie die komplette Zelle zerstören, wenn sie eskalieren. Umso mehr Zellen dem oxidativen Stress zum Opfer fallen, umso schlechter geht es dem betroffenen Organ – beispielsweise dem Herzen. Zahlreiche Studien haben festgestellt, dass oxidativer Stress eine der Hauptursachen für Herzinfarkte ist.(2) Vor allem eine schlechte Ernährung erhöht den oxidativen Stress enorm. Als schlecht gilt in diesem Sinne jede Ernährung, in der nicht mindestens einmal am Tag eine Handvoll Obst und Gemüse vorkommen.

Wie entsteht oxidativer Stress überhaupt?

Obst und Gemüse sind reich an Antioxidantien. Diese helfen zum einen, oxidativen Stress abzubauen, zum anderen verhindern sie ihn automatisch. Ein Beispiel: Einer der Stoffe, der oxidativen Stress am kritischsten erhöht, ist Eisen. (3) Generell braucht unser Körper Eisen für unsere Knochen, Muskeln und die Sauerstoffzufuhr im Blut. Allerdings kann Eisen nur durch antioxidative Stoffe sinnvoll abgebaut und verwertet werden. Wird Eisen nicht adäquat verarbeitet, reizt es im Körper die Sauerstoffmoleküle solange, bis diese durchdrehen. Wer regelmäßig Obst und Gemüse isst, und Fleisch in Maßen statt in Massen, verhindert diesen Prozess. Das Risiko für einen Herzinfarkt sinkt durch diese kleine Ernährumgsumstellung rapide.

Warum ist jeden Tag Fleisch ungesund?

Gerade der Fleischkonsum in Deutschland ist bedenklich für unser wichtigstes Organ. Der BMEL-Ernährungsreport 2019 ergab, dass jeder Vierte von uns täglich Fleisch ist. Selbst wer zusätzlich jeden Tag Obst und Gemüse ist, wird den Überschuss an Eisen dadurch nicht kompensieren können. Das heißt nicht, dass Ihr gänzlich auf Fleisch verzichten sollt, aber werdet achtsamer: Muss der Brotbelag jeden Tag aus Fleischwurst oder Salami bestehen? Schafft Ihr auch zwei bis drei Tage komplett ohne Fleisch? Vielleicht macht Ihr mit der Familie oder Freunden einen kleinen Wettbewerb daraus, wer es am längsten als Vegetarier durchhält. Der Gewinner bekommt dann ein gutes Steak beim Argentinier spendiert. So habt Ihr einen Ansporn und tut Eurem Körper, der CO2-Bilanz sowie dem Geldbeutel etwas Gutes.

Welche Lebensmittel haben viele Antioxidantien?

Nicht jedes Obst, und nicht jedes Gemüse ist gleich reichhaltig an Antioxidantien. Aber es braucht kein Studium, um zu wissen, welche Lebensmittel besonders viele Antioxidantien enthalten. Generell gilt: Je intensiver die Farbe einer Obst- oder Gemüsesorte ist, desto mehr Antioxidantien enthält sie.(5) Ein gutes Beispiel sind Möhren, der Kürbis oder die Süßkartoffel. Alle diese Produkte springen uns durch ihre orangene Färbung gleich ins Auge. Das haben sie dem Stoff Beta-Carotin zu verdanken, der zu den Antioxidantien zählt. Entsprechend hat Feldsalat mehr Antioxidantien als Eisbergsalat und Rucola wiederum mehr als Feldsalat. Das Prinzip ist Euch damit sicherlich klar geworden.

Beim Obst sind die farbenfrohen Beeren auf Platz eins, wenn es um das Senken von oxidativen Stress geht. Bereits eine kleine Tasse voller Brombeeren hat 650 antioxidative Einheiten – 16 Mal mehr als eine Banane. Beim Gemüse sind Tomaten, rote Paprika, Möhren, dunkle Auberginen, gelber Mais und Zucchini die Spitzenreiter.

Es gibt lediglich ein Nahrungsmittel, dem seine antioxidative Kraft nicht anzusehen ist: Die Walnuss. Lasst Euch von der schlichten Färbung nicht täuschen, denn Walnüsse sind ebenso wie Beeren wahre Antioxidantien-Bomben. Darüber hinaus sind Nüsse reich an Omega-3-Fettsäure, die bekanntermaßen besonders bekömmlich für das Herz ist. Nascht also ruhig alle zwei bis drei Tage eine Handvoll Nüsse und Beeren, wenn Ihr eurem Herzen etwas Gutes tun wollt. Auch die Beerenmischung aus dem Tiefkühlfach enthält noch reichlich Antioxidantien, und schont nebenbei den Geldbeutel.

Das Auge isst mit

Beeren beugen nicht nur Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, sondern ebenfalls Augenermüdung bei Bildschirmarbeit.(6) Mittlerweile sitzen die meisten von uns bis zu acht Stunden am Tag am Bildschirm, obwohl dies für unseren Rücken und die Augen widernatürlich ist. Ein Beerenmüsli zum Start in den Arbeitstag ist schon eine kleine Prävention vor langfristigen Schäden.

Wichtige Quellen:

1. Es gibt auch körpereigene Antioxidantien, die aber bei weitem nicht so wirkungsvoll sind wie die Pflanzlichen.
2.https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/diabetes/article/837548/herzinfarkt-oxidativer-stress-schaedigt-herzzellen.html
3. https://www.karger.com/Article/PDF/210160
4.https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Ernaehrungsreport2019.pdf
5. https://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jp401647n
6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11134978

Bildnachweis:
Foto von Ir Solyanaya auf Pexels


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